WiSo Alumni im Interview – Mark Bommer
Mark Bommer hat bei uns als Student und studentische Hilfskraft an der WiSo angefangen. Jetzt hat er sein eigenes Start-up: Klappt. Wie es dazu kam, was er aus seiner Zeit an der WiSo mitgenommen hat und welche Tipps er weitergeben kann, erzählt er in unserem aktuellen WiSo-Alumni-Interview.
Lieber Herr Bommer, vor ein paar Jahren waren Sie noch als SHK im Studiendekanat tätig, heute haben Sie Ihr eigenes Start-Up! Erzählen Sie doch, wie es dazu kam.
Ein Start-Up zu gründen hat mich zwar immer fasziniert, war aber eigentlich nicht mein selbsterklärtes Ziel. Die Gründung kam eher als Lösung eines Problems.
Nach der Uni habe ich in einer Unternehmensberatung gearbeitet und war durch die Corona-Pandemie fast ausschließlich im Homeoffice. Meine Wohnung hatte aber keinen Platz für ein eigenes Büro und deshalb musste ich permanent vom Küchen- oder Esstisch arbeiten. Genervt von dem improvisierten und häufig unordentlichen Arbeitsplatz, habe ich mich auf die Suche nach einem platzsparenden Schreibtisch gemacht, der gleichzeitig alle nötigen Funktionalitäten für Büroarbeit mitbringen sollte. Ich konnte aber leider nichts finden. Kurzerhand habe ich einen eigenen Tisch entworfen und mir diesen durch Teile aus dem Baumarkt und Internet selbst gebaut. Nach ein paar Tagen hing der klappbare Tisch in meiner Wohnung und ich hatte endlich meinen eigenen Arbeitsplatz. Mit der Zeit haben mich immer mehr Freunde auf den Tisch angesprochen. Darunter war auch meine gute Freundin Karo, die ich noch aus WG-Zeiten kannte. Mit ihr kam die Idee auf daraus mehr zu machen. Wir sind also zu einer befreundeten Tischlerei gegangen und haben zusammen mit dieser den Tisch immer weiterentwickelt, bis unser Klappt. Wandschreibtisch dabei raus kam. Gleichzeit haben wir noch mehr Produkte entwickelt, die das Leben im Homeoffice auf engem Raum erleichtern sollen und sehen uns als Start-Up das smarte Lösung rundum New Work and Tiny Living anbietet.
Klappt. ist ein höhenverstellbarer Klappschreibtisch und in seiner Produktsparte sehr innovativ. Welche Besonderheiten haben sich daraus bisher für Sie ergeben?
Der Tisch kombiniert zwei Dinge, die noch vor ein paar Jahren klar getrennt wurden: Nämlich Wohnen und Arbeiten. Die Möbelindustrie baute deshalb vor allem Schreibtische und Komponenten, die für das Büro konzipiert und für Wohnungen viel zu klobig und optisch wenig ansprechend waren. Bei unserer Produktentwicklung konnten wir deshalb nur selten auf bestehende Lösungen zurückgreifen und mussten häufig Neuland betreten. Beispielsweise gab es keine Höhenverstellbarkeit für Wandschreibtische. Das war natürlich Fluch und Sehen zugleich.
Fast alle Teile und Features sind individuell ausgewählt und der Tisch ein echtes Unikat:
Ein Wandschreibtisch, der alle Bedürfnisse nach einem ergonomischen, funktionalen & stylischen Homeoffice erfüllt.
„Klappt. Besser als ein Tisch." Ist ein toller Slogan. Gibt es vielleicht eine besondere Geschichte, wie Sie dazu kamen?
Klappt. war ein spontaner, eigentlich als Witz vorgeschlagener, Markenname. Mit der Zeit haben wir gemerkt, wie viele Wortspiele sich damit umsetzten lassen und wie treffend der Name für das Produkt ist. So war auch der Slogan erst eine Wortspiel-Spinnerei, die aber einfach sehr gut funktioniert. Klappt. ist stylisch, funktional und ergonomisch und damit in jeder Hinsicht besser als ein Tisch!
Wie sieht Ihr Alltag in Ihrem Start-Up aus?
Wir sind wirklich noch in den Anfängen eines Start-Ups. Aktuell ist wirklich noch vieles neu und einen richtigen Alltag gibt es nicht. Im Moment stecken wir die meiste Zeit in die Erhöhung unserer Sichtbarkeit. Meine Geschäftspartnerin Karo kümmert sich mit einer Werkstudentin um den Aufbau unserer Brand und das Marketing. Dazu zählen die Betreuung der Webseite, unsere Social Media Kanäle aber auch mögliche Kooperationen und unser Start-Up-Netzwerk. Ich kümmere mich vor allem um die Produktion und koordiniere die Abläufe mit unseren Lieferanten.
Sie haben Ihren Bachelor bei uns im Fach VWL abgelegt. Gibt es wichtige Erkenntnisse, Ansätze und Erfahrungen, die Ihren heutigen Berufsalltag in Ihrem Start-Up beeinflussen?
Das analytische Denken und komplexe Sachverhalte lösen zu wollen, hat mir total weitergeholfen. Was aber das hilfreichste aus meinem Bachelor in VWL ist, ist mein Freundeskreis aus der Kölner Uni. Die meisten haben BWL oder VWL studiert und haben nun Jobs mit denen sie mir immer wieder weiterhelfen können. Bei Marketingfragen, Steuer- und Finanzthemen oder strategischen Entscheidungen sind sie einfach Gold wert.
Zum Abschluss, haben Sie drei Tipps? Was würden Sie unseren Studierenden gerne mit auf den Weg geben?
- Seit der größte Fan eures eigenen Produkts. Die Begeisterung motiviert euch und steckt an.
- Lasst nicht locker. Es wird immer Herausforderungen geben, aber am Ende findet sich eine Lösung.
- Lasst mal locker ;). Hin und wieder sind Pausen und Abstand zum Produkt gut, um euch aus dem Hamsterrad zu holen.
Das Interview führte Lorraine Hoffmann