Institut für Wirtschaftspolitik (iwp)
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Das iwp
Das Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln (iwp) ist ein gemeinnütziges, unabhängiges Forschungsinstitut. Die vorrangige Tätigkeit des Instituts liegt in der Untersuchung aktueller grundlegender Probleme im Bereich der Wirtschaftspolitik. Das besondere Augenmerk gilt dabei ordnungspolitischen Fragestellungen und den für eine funktionsfähige Soziale Marktwirtschaft erforderlichen institutionellen Rahmenbedingungen.
Ziele der Institutsarbeit sind, den aktuellen Stand der Wissenschaft für die Erarbeitung praktischer Politikempfehlungen zu nutzen, wissenschaftliche Erkenntnisse für die öffentliche Debatte zu übersetzen, dabei konkrete Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen zu erarbeiten und wirtschaftspolitisch gangbare Wege aufzuzeigen, durch die diese Herausforderungen gemeistert werden können.
Das Institut für Wirtschaftspolitik wurde 1950 als unabhängiges wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut an der Universität zu Köln gegründet. Aufgabe des Instituts war von Beginn an der Brückenschlag zwischen akademischer Volkswirtschaftslehre und praktischer Wirtschaftspolitik. Das Institut betreibt dabei grundsätzlich keine kommerzielle Auftragsforschung im Interesse einzelner Geldgeber und behält sich bei jeglicher Forschungsförderung das vollständige Recht zur freien Veröffentlichung der Ergebnisse vor.
Die thematischen Schwerpunkte der praktischen Forschungsprojekte verändern sich mit den drängenden Fragen der Zeit. In den letzten Jahren widmete sich der Großteil der Forschungsarbeiten Themen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Digitalisierung, Sozialversicherung und Soziale Mindestsicherung.
Die wissenschaftliche und organisatorische Leitung liegt zurzeit bei den Direktoren Prof. Michael Krause, Ph.D., und Prof. Dr. Steffen J. Roth. Ein gemeinnütziger Fördererkreis unterstützt die Arbeit des Instituts. Institutionelle Mitglieder sind neben der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer auch viele Verbände und Einzelunternehmen der Versicherungs-, Wohnungs- und Gesundheitswirtschaft. Das Institut kooperiert bei Forschungsprojekten und Veranstaltungen mit vielen anderen Wissenschaftlern, insbesondere natürlich den Kolleginnen und Kollegen der Kölner Fakultät sowie deren wissenschaftlichen Mitarbeitern.
Forschung, Politikberatung und Öffentlicher Diskurs
Das iwp ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute des BMWI (ARGE) und vertritt in deren Vorstand die kleineren Institute. Die Direktoren des Instituts sind in diversen Arbeits- und Beraterkreisen. Innerhalb der Fakultät ist das iwp insbesondere mit den volkswirtschaftlichen Lehrstühlen verknüpft, darüber hinaus kooperiert es eng mit dem Institut für Arbeits- und Wirtschaftsrecht sowie dem Europäischen Institut für freie Berufe in der Juristischen Fakultät.
Aktuelle Beispiele der praktischen Politikberatung und des unmittelbaren Austausches mit wirtschaftspolitischen Praktikern sind die Mitwirkung an der Enquete-Kommission „Digitale Transformation der Arbeitswelt“ des Landtags NRW, die Beschäftigung mit Vergleichsplattformen im Internet sowie deren Anreize zur Nutzung von Verbraucherdaten in Kooperation mit den Verbraucherzentralen sowie die empirische Abschätzung der Wohnungsmarktfolgen von Kurzzeitvermietungsangeboten auf digitalen Plattformen wie Airbnb in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln.
Wirtschaftspolitische Forschung erfolgt zuallererst im Dienste der Gesellschaft. Daher genießen der Austausch mit der Öffentlichkeit und die Beteiligung an der öffentlichen Diskussion einen hohen Stellenwert und prägen neben Forschung und Politikberatung das Selbstverständnis des iwp. Zum Ausdruck kommt dies beispielsweise in der Herausgabe der für eine breite Öffentlichkeit bestimmten „Kölner Impulse zur Wirtschaftspolitik“ sowie der seit rund 70 Jahren als Schnittstelle zwischen akademischen Ökonomen und wirtschaftspolitischen Entscheidungsträgern in Ministerien, Behörden und Verbänden etablierten „Zeitschrift für Wirtschaftspolitik“. Regelmäßige öffentliche Veranstaltungen wie die Diskussionen zwischen Wissenschaft und Praxis in der Reihe „Kölner Wirtschaftspolitischer Dialog“, der jährlichen Vorstellung und Diskussion des Jahresgutachtens des Sachverständigenrats durch ein Mitglied des SVR sowie die jährliche öffentliche Ringvorlesung des Instituts erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie die vom Institut bestrittenen Veranstaltungen mit einem spezifischeren Zielpublikum, beispielsweise die Lehrerfortbildung oder die sogenannte KinderUni.
Für seinen Ansatz und seine Erfolge im offenen Diskurs mit der Gesellschaft und in der Befassung mit konkreten, praktisch relevanten wirtschaftspolitischen Vorschlägen wurde das Institut 2014 vom Landeswirtschafts- und Landeswissenschaftsministerium offiziell als „Ort des Fortschritts“ ausgezeichnet.
Geschichte
Gründungsdirektor des Instituts war Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Müller-Armack, der geistige Vater der Sozialen Marktwirtschaft. Den Fördererkreis des Instituts gründete Dr. h.c. Franz Greiß, der langjährigen Präsidenten der IHK zu Köln. Außerdem verwaltet das Institut auch den wissenschaftlichen Nachlass von Wilhelm Röpke, einem weiteren wichtigen Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft. Zur konkreten Ausgestaltung des „offenen Systems“ (Müller-Armack) unserer Wirtschaftsordnung besteht seit jeher die Notwendigkeit, den Blick über die Grenzen des eigenen Faches hinaus zu heben, den inter- und transdisziplinären Gedankenaustausch zu suchen sowie „jenseits von Angebot und Nachfrage“ (Röpke) ethische Aspekte zu beachten und sich intersubjektiv nachvollziehbar mit den normativen Grundlagen wirtschaftspolitischer Empfehlungen auseinander zu setzen. Der heutige Slogan der Kölner WiSo-Fakultät „Today’s ideas. Tomorrow’s impact.“ kann kaum ernsthafter gelebt werden, als in der Mitwirkung an der Wirtschaftsordnung.
Vorgänger der aktuellen Direktoren in der Leitung des Instituts waren Prof. Dr. Alfred Müller-Armack, Prof. Dr. Hans Willgerodt, Prof. Dr. Christian Watrin, Prof. Dr. Juergen B. Donges, Prof. Dr. Johann Eekhoff, Prof. Achim Wambach, Ph.D., und Prof. Dr. Felix Höffler.