Für eine Verbesserung der Lehre entwickelt die WiSo-Fakultät innovative Ideen und Lehrkonzepte, die neue Wege beschreiten und die Lehrqualität verbessern. Dabei sind der Vielfältigkeit der Ideen – bis auf den erforderlichen Bezug zur Lehre – bewusst keine Grenzen gesetzt. Eine Auswahl der aktuellen Projekte finden Sie im Folgenden beschrieben.
"Durch den Schwerpunkt der WiSo-Fakultät auf Innovation und Zusammenarbeit habe ich gelernt, kritisch zu denken, Probleme kreativ zu lösen und in vielfältigen Teams zu arbeiten – Fähigkeiten, die meinen Berufseinstieg beschleunigt haben und mir immer noch jeden Tag zum Erfolg verhelfen."
Maximilian vom Eyser
Senior Digital Growth Strategist, Google
Weitere Lehrinnovationen an der WiSo-Fakultät
E-PLUS: Crowdsourcing-basiertes, individuelles Lernen
Initiiert wurde das Projekt von Prof. Dr. Detlef Schoder, Inhaber des Seminars für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement und akademischer Programm-Direktor für Wirtschaftsinformatik. Es wird erstmalig im Wintersemester 2017/18 im Rahmen der Lehrveranstaltung „Basismodul Grundlagen der Wirtschaftsinformatik“ (für Betriebswirte) angewandt. Angelehnt an das Konzept des Crowdsourcing konzipieren Studierende als Lernende im laufenden Semester Aufgaben und Lösungen zum Vorlesungsmaterial und bewerten und korrigieren die Aufgaben und Lösungen gegenseitig (Peer Reviewing). Die Studierenden werden somit aktiv in die Lehrveranstaltung eingebunden und erzielen durch die regelmäßige Auseinandersetzung mit den Lerninhalten in dieser Form eine Verbesserung des Lernerfolgs. Die Organisation erfolgt über ILIAS: Sowohl die Bereitstellung der Aufgaben, die gegenseitige Bewertung, als auch die Klärung offener Fragen in einem eigens dafür eingerichteten Wiki erfolgen über die E-Learning-Plattform.
Fokus dieses innovativen Projekts liegt auf dem individualisierten, aktiven Lernprozess jedes einzelnen Studierenden. Durch das Einbringen eigener – individueller – Aufgaben der einzelnen Studierenden, resultiert ein breit gefächerter Aufgabenpool, der eine Vielzahl unterschiedlich aufgebauter – individueller – E-Probe-Klausuren zum ausgiebigen Üben hervorbringt. Die Inhalte können somit umso mehr verinnerlicht werden, da die Studierenden zu jeder Übung ein direktes Feedback erhalten und dadurch ihren Lernstand reflektieren und anpassen können. Zudem hat der/die Dozent/in die Möglichkeit, bei der Auswertung der eingereichten Aufgaben und der Lösungen der Probe-Klausuren Schwachstellen zu identifizieren, die dann im Rahmen der Präsenzveranstaltung erneut aufgegriffen und erklärt werden können.
Die Klausuren werden als individualisierte E-Prüfungen angeboten, die von den Studierenden theoretisch jederzeit abgelegt werden können. Dieses trägt unter anderem zur Entzerrung der Klausurtermine bei und entlastet sowohl den operativen als auch administrativen Prüfungsbetrieb.
Individuelle E-Hausaufgaben mit sofortigem Feedback
Durch dieses Projekt soll ein neues E-Learning Tool für regelmäßige, freiwillige Hausaufgaben (E-Hausaufgaben) entwickelt werden. Verantwortlicher dieses interdisziplinären Projekts ist Herr Prof. Dr. Jörg Breitung (Institut für Ökonometrie und Statistik), Projektkoordinator ist Dr. Christoph Scheicher (Institut für Ökonometrie und Statistik).
Ziel des Projekts ist es, eine aktive Lehr-Lern Kultur in großen Pflichtveranstaltungen mit quantitativen Inhalten einzuführen. Dies soll durch regelmäßiges individuelles und unmittelbares Feedback für Lernende und Lehrende sowie durch eine Förderung des kontinuierlichen Lernens der Studierenden erreicht werden und zu einer besseren Klausurvorbereitung, besseren Noten sowie geringeren Durchfall- und Abbruchquoten führen.
Dafür soll ein neues E-Learning-Tool für regelmäßige, freiwillige Hausaufgaben (E-Hausaufgaben) eingesetzt werden, welches die Studierenden mit individuell unterschiedlichen Aufgabenstellungen versorgt. Das automatische Feedback bewertet und kommentiert individuelle Lösungswege und Fehler der Studierenden. Das individuelle Feedback ermöglicht sowohl den Studierenden als auch den Lehrenden, den Lernstand während des Semesters jederzeit detailliert einschätzen zu können und angemessen darauf zu reagieren.
Im Rahmen des Projekts soll das neue Fragetool administrativ und technisch dauerhaft an der Universität zu Köln eingeführt und ein Aufgabenpool programmiert werden, der langfristig in fünf großen zentralen Grundlagenveranstaltungen des Bachelorstudiums eingesetzt werden soll.
Begleitet werden die E-Hausaufgaben durch ggf. eine Bonuspunktevergabe, die sich bei erfolgreicher Erledigung der E-Hausaufgaben positiv auf die Note der Abschlussprüfung auswirken kann. Dies steigert schlussendlich die Motivation der Studierenden und führt zu geringeren Durchfall- und Abbruchquoten.
Das E-Hausaufgaben-Tool wird ab Wintersemester 2017/18 nach und nach in den Bachelorveranstaltungen "Basismodul Mathematik", "Basismodul Mikroökonomik", "Basismodul Statistik", "Aufbaumodul Statistik" und "Basismodul Grundlagen der Volkswirtschaftslehre" eingesetzt.
Im Sommersemester 2018 sollen die Aufgabensammlungen für das Basismodul Mathematik und das Basismodul Mikroökonomik fertiggestellt werden. Ferner soll die Anpassung der Übungen auf die Verwendung der E-Hausaufgaben umgesetzt werden. Im darauf folgenden Studienjahr sollen für die Veranstaltungen Basismodul Statistik und Aufbaumodul Statistik entsprechende Aufgabenpools erzeugt und die Übungen angepasst werden.
AufbaU: Aufgaben im betriebswirtschaftlichen akademischen Unterricht
Ziel des Projekts - unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Pilz, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialpädagogik, ist die Optimierung von anwendungsorientierten Lernaufgaben im Rahmen des Massenbachelorstudiengangs Betriebswirtschaftslehre und der Kompetenzerweiterung der Dozierenden im Kontext der Aufgabenkonstruktion.
Anders als reine Übungsaufgaben wiederholen und trainieren diese Lernaufgaben nicht nur die in der Vorlesung vermittelten Kompetenzen, sondern bauen auch neue Kompetenzen auf, die sich auf die Anwendung des erlernten Wissens zur Lösung realer Probleme stützen.
Im Rahmen dieses Vorhabens wurden dafür zum Sommersemester 2017 in einem ersten Schritt die bisher existierenden Lernaufgaben in ausgewählten Veranstaltungen des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaftslehre analysiert. Darauf aufbauend wurden Studierende und Lehrpersonen dieser Veranstaltungen zu ihren Erfahrungen und Eindrücken hinsichtlich der verwendeten Lernaufgaben und der Vermittlung der Inhalte befragt, sodass diese in einem nächsten Schritt weiterentwickelt und optimiert werden können. Schlussendlich wurde ein Manual verfasst, das Dozierende für die Entwicklung eigener Lernaufgaben heranziehen können und sie bei der Implementierung didaktisch-methodischer Ansätze unterstützen soll. Dieses Manual soll fortwährend weiterentwickelt und durch wiederkehrende Befragungen und Analysen optimiert werden.
Von „Statistik A für Sozialwissenschaftler“ zu Data Science
Prof. Dr. Merlin Schaeffer vom Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) nutzt in seiner Veranstaltung empirische, nicht vor- und aufbereitete Daten, damit Studierende die in der Vorlesung erworbenen theoretischen Statistikkenntnisse parallel durch die Bearbeitung realer empirischer Daten anzuwenden lernen. Damit werden die Studierenden vor die Herausforderung gestellt, die fast immer unvollständigen, fehlerhaften und unzureichend kodierten Daten zu verarbeiten, auszuwerten und Erkenntnisse daraus zu schließen.
Das Bearbeiten der Daten erfolgt seit dem Wintersemester 2016/17 im Rahmen von Online-Übungsaufgaben über die E-Learning-Plattform ILIAS. Die Studierenden können somit parallel zu der Vorlesung wöchentlich Aufgaben lösen und erhalten ein automatisiertes, aber individuelles Feedback. Begleitend dazu werden Tutorien angeboten, in denen die Online-Aufgaben ausführlich besprochen werden und die Möglichkeit besteht, Fragen zu stellen.
Die Studierenden arbeiten im Zuge dessen mit realen Daten des ‚European Social Survey‘ (ESS) und quantifizierten Parteiprogrammen des ‚Manifesto‘ Projekts – zwei der wichtigsten und meist genutzten Datensätze der Sozialwissenschaften.