Jasper Klimas im Interview
Wie unsere Alumni die Freizeitbranche dynamisieren
Jasper Klimas und Pétur Müller (Bachelor und Master VWL), sind Alumni der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln und Co-Founder von dynAmaze. Mit ihrem Start Up vermitteln sie dynamisch ungenutzte Restkapazitäten für die größten Kölner Freizeitanbieter und richten sich damit insbesondere an Studierende, die durch verbesserte Konditionen spontan zu tollen Freizeitaktivitäten in Köln motiviert werden. Nach dem Motto „Mehr erleben. Weniger ausgeben“.
Wir sprachen mit Jasper Klimas über die Entstehung und weitere Entwicklung von dynAmaze. Darüber hinaus gab er wertvolle Tipps an unsere Studierenden.
Lieber Jasper, wie sind die Idee und das Konzept für dynAmaze entstanden? Und wie kam euer Name zustande?
Die Idee für den Startup ist im Auslandssemester in Kanada entstanden. Als Austauschstudent unternimmt man ja neben dem Studium auch viele Freizeitaktivitäten, um das Land besser kennenzulernen. Uns ist dabei aufgefallen, dass viele Kapazitäten von Freizeitanbietern wie Kinos, Museen, Schwimmbädern und Malkursen nicht besetzt sind und damit verfallen, obwohl es für die Anbieter oft keine Kosten für einen zusätzlichen Kunden gibt. Das ist höchst ineffizient und als VWLer versucht man ja immer die Welt etwas effizienter zu machen.
Wir bieten daher diese Restplätze über unsere Plattform dynAmaze deutlich günstiger an und motivieren damit unsere Nutzer spontan etwas Schönes zu unternehmen. Unsere Preise sind dabei erstmals komplett dynamisch und ändern sich live je nach aktueller Nachfrage und verfügbarer Kapazitäten (ähnlich wie an der Börse). Unsere Nutzer sparen dabei eine Menge Geld, während wir die Auslastungen der Anbieter optimieren können. Eine klassische Win-win Situation, mit der wir Anbieter dynamischer und profitabler machen und Endkunden für tolle Freizeitaktivitäten begeistern können. Deswegen auch dynAmaze!
Als VWLer versucht man ja immer die Welt etwas effizienter zu machen
Welche Rolle hat für euch der Gründungsort Köln gespielt?
Nachdem ich aus Kanada zurückgekommen bin, habe ich mit Pétur die Idee in Köln evaluiert und mit vielen potenziellen Anbietern und Nutzern gesprochen.
Mit sehr viel positivem Feedback und ersten Pilotkunden im Rücken haben wir uns dann entschieden, die Idee gemeinsam mit unserem Programmierer Timo umzusetzen.
Für uns war immer klar, dass wir wenn möglich das Konzept in Köln umsetzen wollen. Wir haben alle hier studiert, fühlen uns mittlerweile in Köln zu Hause und haben hier ein großes Netzwerk aufgebaut. Wir kooperieren mit der Stadt Köln, sitzen mit unserem Startup im Gateway Gründungsservice der Universität zu Köln und arbeiten und forschen mit mehreren Professoren der Uni Köln und TH Köln zusammen. Köln ist ein sehr aufstrebender Gründungsort mit vielen unterstützenden Institutionen (IHK, Digital Hub, Cologne Startup Unit, hgnc) und wir sind bisher sehr zufrieden hier in Köln gestartet zu sein.
Für uns war immer klar, dass wir das Konzept in Köln umsetzen wollen. Wir haben alle hier studiert, fühlen uns mittlerweile in Köln zu Hause und haben hier ein großes Netzwerk aufgebaut.
Wie sieht aktuell eure Arbeitswoche aus?
Bei uns gibt es nicht DIE Arbeitswoche und genau das macht unsere Arbeit sehr abwechslungsreich und spannend.
Während wir zu Beginn sehr viele Konzepte geschrieben haben (wie soll unsere Plattform überhaupt aussehen?), haben wir uns in den letzten Monaten sehr viel mit der praktischen Produktentwicklung beschäftigt (Programmierung und Testing eines Minimal Viable Products) und Förderanträge zur Finanzierung des Projekts geschrieben.
Aktuell liegt der Fokus mehr auf den Bereichen Marketing & Sales. So wollen wir jetzt möglichste viele Nutzer in Köln erreichen, unser Angebot und Anbieter ausbauen und gemeinsam mit unseren Nutzern dynAmaze verbessern und weiterentwickeln.
Unser Ziel ist nach der Etablierung in Köln auch in weiteren deutschen Großstädten die Kapazitäten der Freizeitanbieter zu füllen.
Was sind aktuell eure größten Herausforderungen?
Jeden Tag gibt es neue Baustellen und neue Möglichkeiten. In unserem kleinen Team bei der Vielzahl von Aufgaben den Überblick und den Fokus auf dem Wesentlichen zu behalten, fällt einem manchmal nicht leicht. Ansonsten wird die große Herausforderung sein, mit wenig Geld möglichst viele Menschen in Köln zu erreichen.
Wo wird dynAmaze in drei Jahren sein? Was ist euer Ziel für die Zukunft?
Unser Ziel ist nach der Etablierung in Köln auch in weiteren deutschen Großstädten die Kapazitäten der Freizeitanbieter zu füllen. Wir möchten zudem unsere Plattform weiterentwickeln und haben die Vision eine Plattform zu schaffen, die die Freizeitgestaltung der Menschen erleichtert. Dazu gehört es dann auch, Menschen für individuell passende Freizeitaktivitäten zu inspirieren und ihnen dabei zu helfen, Freizeit in Gruppen schnell und effizient über dynAmaze zu organisieren.
Im Studium der Volkswirtschaftslehre habe ich sowohl inhaltliche Konzepte als auch Methoden gelernt, auf denen die Entwicklung unseres Produkts und unsere Algorithmen aufgebaut haben.
Welches sind die für deinen heutigen Beruf wichtigsten Inhalte oder Erkenntnisse aus deinem Studium?
Im Studium der Volkswirtschaftslehre habe ich sowohl inhaltliche Konzepte (Dynamic Pricing) als auch Methoden gelernt, auf denen die Entwicklung unseres Produkts und unsere Algorithmen aufgebaut haben. Generell lernt man eine analytische Herangehensweise an Probleme im Studium, die auch bei Problemen im Startup hilfreich sein kann.
Manchmal muss man aber auch einfach machen und darf nicht zu verkopft an Sachen herangehen. Zudem habe ich im Studium viele wertvolle Kontakte geknüpft und u.a. auch meinen Mitgründer Pétur zu Beginn unseres Studiums 2011 kennengelernt.
Was würdest du unseren Studierenden im Allgemeinen mit auf den Weg geben? Was sind deine drei Tipps für Leben und Karriere?
1. Sammle Praxiserfahrung.
Nicht um deinen CV aufzubessern, sondern um herauszufinden, was dir Spaß macht und wofür du dich begeistern kannst. Wenn du ein Praktikum in einem Startup machen möchtest, melde dich gerne bei uns!
2. Wenn du eine gute Idee und Lust aufs Gründen hast, dann versuche es!
Es gibt viele gute Ideen von Studenten, aber für viele ist der Schritt zur Selbständigkeit relativ groß. Während des Studiums ein eigenes Projekt zu evaluieren und ggf. umzusetzen, kann auf jeden Fall nicht schaden! Für den ersten Schritt kann ich dir die kostenlose Erstberatung des Gateway Gründungsservices der Uni Köln empfehlen.
3. Engagiere dich in einer Studentenorganisation.
Es gibt viele coole Studentenorganisationen an der Uni Köln. Wenn du dich für das Thema Gründen und Startups interessierst, kann ich dir den Entrepreneurs Club Cologne oder auch Enactus ans Herz legen, die viele spannende Projekte umsetzen.
Vielen Dank für das Interview!
Die Fragen stellte Ayla Wisselinck