Soziale Beziehungen sind wichtige Faktoren subjektiven Wohlbefindens, denn ein Zuwenig an wahrgenommener sozialer Einbettung geht häufig mit Einsamkeit einher. Bisher beschreiben allerdings nur wenige empirische Studien die Aufrechterhaltung grenzüberschreitender sozialer Beziehungen von Einwanderern.
WiSo-Forscherin Lea Ellwardt und ihre Kollegin Maja Djundeva von der Erasmus Universität Rotterdam haben in einer aktuellen aktuellen Veröffentlichung untersucht, über welche sozialen Unterstützungsnetzwerke polnische Migranten in den Niederlanden verfügen. Zusätzlich interessierte die Forscherinnen, welche Migranten vermehrt Einsamkeit berichteten. Hierfür werteten sie Befragungsdaten von mehr als 1.000 in die Niederlande eingewanderte Polen aus.
Lea Ellwardt, beheimatet am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS), und Maja Djundeva identifizierten fünf verschiedene Typen von Unterstützungsnetzwerken, bestehend aus inländischen und ausländischen Kontakten zu Familienmitgliedern und Freunden. Das größte Einsamkeitsrisiko hatten dabei Migranten, deren Netzwerke eher klein waren und hauptsächlich aus Familienmitgliedern bestanden.
Ein maßgeblicher Prädiktor für das Vorhandensein außerfamiliärer Kontakte im Gastland war das Beherrschen der niederländischen Sprache. Die Forscherinnen schließen daraus, dass das Erlernen der Landessprache hinsichtlich einer stärkeren Einbettung in lokale Netzwerke und eines verminderten Einsamkeitsrisikos lohnenswert sein kann.
- zur ganze Reihe „Wussten Sie schon, dass…?“ beim ISS
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