Wir vermissen Prof. Dr. Christian Watrin, der am 01. Dezember 2020 im Kreis seiner Familie von uns ging. Wir sind zutiefst betroffen und trauern um unseren ehemaligen Kollegen.
Nach dem Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln wurde Christian Watrin, 1955 Assistent von Alfred Müller-Armack. Die Promotion erfolgte 1957 und die Habilitation 1963. Nach mehreren Berufungen an andere renommierte Universitäten, kehrte er 1971 zurück an die Universität zu Köln, wo er einen Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik übernahm und Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik wurde. In dieser Position verblieb er bis zu seiner Emeritierung 1995.
Prof. Dr. Watrin beeindruckte auch durch seine wissenschaftliche Kompetenz, die er stets bereitwillig in die praktische Politikberatung mit einbrachte und somit auch bei der Gestaltung der deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik half. Er wirkte als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundeswirtschaftsministerium mit und übernahm dessen Vorsitz in den wichtigen Jahren der deutschen Wiedervereinigung von 1987 bis 1992. Für diese Tätigkeit erhielt er das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.
Er war jahrzehntelang ein prominenter Befürworter der marktwirtschaftlichen Ordnung, des Wettbewerbs und der Freiheit. Sein wissenschaftliches Werk umfasste zahlreiche Aufsätze und Vorträge. Er erhielt 2005 die Friedrich August von Hayek Medaille und war bis zu seinem Tod Mitherausgeber der Zeitschrift Wirtschaftspolitik und des Ordo-Jahrbuchs.
Seine internationalen Kontakte und Gastvorträge führten ihn an die Georgetown University, die Universität Wien, die Princeton University und die Universität Oxford.
Wir trauern um unseren ehemaligen Kollegen und wünschen seiner Familie viel Kraft, für diese schwere Zeit.