Unternehmen tragen in erheblichem Maße zur Emission von Treibhausgasen bei. Die Reduktion dieser Emissionen sowie die Förderung einer umweltfreundlicheren Produktion stellen eine der wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit dar. In vielen Unternehmen besteht aufgrund der komplexen Prozesse noch keine genaue Kenntnis darüber, wie viele CO2-Emissionen durch das eigene Unternehmen sowie durch die Unternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette verursacht werden. In der Konsequenz erleidet das Instrument der Bepreisung von CO2-Emissionen zur Reduktion von Treibhausgasen erheblich an Wirkung. An dieser Stelle setzt das Projekt "Just Profit" an, das von einem Team um Prof. Dr. Maximilian Müller (WiSo-Fakultät der Universität zu Köln) und Prof. Dr. Kerstin Lopatta (Universität Hamburg) im Auftrag der Stiftung Mercator durchgeführt wird. Die Stiftung Mercator fördert die Forscher:innen mit einer Gesamtsumme von 760.000 € (https://www.stiftung-mercator.de/de/woran-wir-arbeiten/projekte/).
Aktuelle Ansätze verfolgen mehrheitlich das Ziel, finanzielle Mittel von Unternehmen für die Begrenzung der Erderwärmung (auf 1,5 °C gemäß dem Pariser Klimaabkommen von 2015) zu mobilisieren. Dies zielt darauf ab, Verursacher:innen für ihre Emissionen zur Kasse zu bitten (CO2-Bepreisung) und die Transparenz über den CO2-Fußabdruck von Unternehmen zu fördern. Im Rahmen des Just Profit-Projekts erfolgt eine Untersuchung politischer Optionen zur Integration der Kosten von Treibhausgasemissionen in bestehende Rechnungslegungs- und Offenlegungsvorschriften. Zu diesem Zweck wird ein Vorschlag zur Konzeption eines CO2-adjusted EBIT entwickelt.
Da Unternehmen für einen Großteil der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind und selbst von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, kann dieser Ansatz die Grundlage für eine neue, integrierte Betrachtung bilden. Die Einführung von CO2-bereinigten Finanzkennzahlen würde es Unternehmen, Investor:innen und Geschäftspartner:innen ermöglichen, finanzielle und nicht-finanzielle Aspekte gleichzeitig in ihre Berichterstattung zu integrieren und bei Analysen und Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen. Aktuell besteht für alle Stakeholder:innen die Möglichkeit, sich durch die Teilnahme an einer Umfrage einzubringen: https://www.just-profit.de/survey/.
Insofern kann das Projekt einen maßgeblichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten und die Weichen für eine nachhaltigere Wirtschaft stellen. Indem es innovative Wege aufzeigt, wie Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen transparent offenlegen und in ihre finanziellen Entscheidungen einbeziehen können, setzt das Projekt einen neuen Standard für verantwortungsvolles Wirtschaften. Dies ist wichtig in einer Zeit, in der der Druck auf Unternehmen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern, stetig zunimmt. Somit bietet das Projekt nicht nur praxisorientierte Lösungen für Unternehmen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Bemühungen der Wirtschaft, einen aktiven Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.
Seit dem Jahr 2022 ist Prof. Dr. Maximilian Müller als Professor für Financial Accounting an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln tätig. Seine vielfältigen Forschungsinteressen spiegeln sich in seinen Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften wider. Exemplarisch seien an dieser Stelle Studien zu den Auswirkungen von Publizitätsvorschriften auf den Kapitalmärkten genannt. Des Weiteren fungiert er als Academic Advisor für ein quantitatives Asset Management-Unternehmen und tritt regelmäßig als gefragter Referent im Bereich der Executive Education auf. Durch Medien- und Blogbeiträge vermittelt er finanzwirtschaftliche Themen einem breiten Publikum, darunter Manager:innen, Studierenden und der allgemeinen Öffentlichkeit. Zudem gehört er dem Editorial Board der European Accounting Review an. Seine Forschung konzentriert sich darüber hinaus auf die internationale Rechnungslegung und Unternehmensbesteuerung.