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Mitarbeiterideen und Mobilität

WiSo-Prof. Fabian Sting widmet sich in einer neuen Studie der Frage, wie der Wert von Mitarbeiterideen mit kurzfristigen Aufenthalten bei anderen Fabriken eines Unternehmens zusammenhängt.

Was für ein wichtiges Gut Mobilität ist wird aktuell wohl den meisten Menschen bewusst. Aus unternehmerischer Perspektive zeigt sich, das auch dort, wo die Arbeit weitgehend auf "online" umgestellt werden kann, die physische Isolation langfristig kaum verlustfrei aufrechtzuerhalten ist. Einen weiteren Aspekt beleuchtet eine aktuelle Studie von WiSo-Professor Fabian Sting. Kernergebnis: Mitarbeiter, die zwischen Standorten springen, haben wertvollere Ideen.

Wertvolle Ideen in Unternehmen kommen nicht nur von Forschern und Entwicklern, sondern auch von Mitarbeitern aus dem operativen Bereich. International erfolgreiche Produktionsunternehmen wie Toyota oder 3M setzen daher schon seit Längerem auf die gezielte Förderung eines kontinuierlichen Ideenflusses von allen Mitarbeitern.

In einer aktuellen Studie konnte nun WiSo-Professor Fabian Sting zeigen, dass der Wert von Mitarbeiterideen steigt, wenn die operativen Mitarbeiter die Gelegenheit bekommen, über den eigenen Standorttellerrand zu schauen. Unter dem Titel „Sparking Manufacturing Innovation: How Temporary Interplant Assignments Increase Employee Idea Values” („Fertigungsinnovationen entzünden: Wie temporäre werksübergreifende Einsätze die Werte der Mitarbeiterideen erhöhen") untersuchte Professor Sting gemeinsam mit Philipp Cornelius (Rotterdam School of Management), und Bilal Gokpinar, (UCL School of Management), wie der Wert von Mitarbeiterideen mit kurzfristigen Aufenthalten operativ tätiger Mitarbeiter in anderen Fabriken ihres Unternehmens zusammenhängt.

Derartige Wechsel haben demnach sowohl kurzfristige, als auch langfristige Effekte: Auf kurze Sicht ergaben sich bereits unmittelbar wertvollere Ideen, gleichsam durch die Ernte „tiefhängender Früchte“ (mit geringem Aufwand ergaben sich rasche Verbesserungen). Zum zweiten resultierten aus dem werksübergreifenden Einsatz langfristig nachhaltig wertvollere Mitarbeiterideen.

Lässt sich der erste Effekt unter dem Stichwort “know how“ fassen, basiert der zweite Effekt auf einem verbesserten „know why“, also einem tieferen Prozessverständnis, das Mitarbeiter durch ihren Wechsel erlangen. Für (operative) Mitarbeiter gilt also nicht nur „learning by doing“, sondern auch „learning by moving“.

Die Studie ist als Working Paper zugänglich und wird im Fachmagazin „Management Science“ veröffentlicht.

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