Wussten Sie schon, dass LSBTQI* Menschen eine deutlich geringere Chance auf ein gesundes Leben haben als die restliche Bevölkerung in Deutschland?
Unter Beteiligung der ISS-Forscherin Dr. Mirjam Fischer belegt eine deutschlandweite Studie, dass LSBTQI* Menschen in Deutschland weitaus häufiger von psychischen, sowie körperlichen Krankheitsbildern betroffen sind, als der Rest der Bevölkerung.
LSBTQI* Menschen sind fast dreimal häufiger von Depressionen und Burnout betroffen. Auch von Einsamkeit fühlen sich doppelt so viele betroffen. Herzkrankheiten, Asthma und chronischen Rückenschmerzen treten unter LSBTQI*-Menschen ebenso deutlich häufiger auf als in der restlichen Bevölkerung. Innerhalb der LSBTQI* Community sind vor allem trans* Menschen gesundheitlich benachteiligt, denn 40% alles trans* Menschen leiden an ärztlich diagnostizierten Angststörungen. Diese Befunde decken sich mit der Vielzahl an internationalen Studien zu diesem Thema.
Internationale Studien belegen immer wieder, dass gesundheitliche Probleme oftmals auf chronischen Stress zurückzuführen sind. Viele LSBTQI* Menschen gehen von einer hohen Wahrscheinlichkeit aus, Diskriminierungserfahrungen ausgesetzt zu sein, die beim Rest der Bevölkerung nicht vorliegt. Diese Annahme führt zu einer dauerhaften Anspannung, die gesundheitliche Probleme mitauslösen und verschlimmern kann.
Eine Metaanalyse von Studien zur gesundheitlichen Benachteiligung von LSBTQI* Menschen zwischen 2000 und 2020 findet keine Hinweise darauf, dass sich dieser Unterschied zur allgemeinen Bevölkerung über die Zeit hinweg verkleinert hat. Als mögliche Anknüpfungspunkte schlägt die Studie die Förderung von Angeboten zur Beratung oder Freizeitaktivitäten für LSBTQI*-Communities vor.
Außerdem sind die Ergebnisse der oben genannten Metanalyse weiterhin ein klares Signal, dass die Benachteiligung von LGBTQI* Menschen weiterhin in unseren Gesellschaften und Institutionen verankert ist. Daher sollte auch die Bekämpfung von Homo- und Transphobie von gesetzlicher Seite her stärker gefördert und gefordert werden.