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Hybrid-Unternehmer:innen können Well-being lernen

Wiso-Wissenschaftler:innen gewinnen „Entrepreneurship Research Newcomer Award“.

Matthias Schulz, Johanna Kuske und Christian Schwens mit der Verleihungsurkunde zum FGF Entrepreneurship Research Newcomer Award 2022

Für den Erfolg eines Unternehmens spielt das psychologische Wohlbefinden der Unternehmer:innen eine entscheidende Rolle, da es ihre persönliche und unternehmensbezogene Leistungsfähigkeit maßgeblich beeinflusst. Dies gilt in besonderem Maße für Gründer:innen. Dementsprechend stark gestiegen ist in den letzten Jahren auch das Interesse der Entrepreneurship-Forschung an der Entstehung von psychologischem Wohlbefinden entlang verschiedener unternehmerischer Phasen im Gründungsprozess (etwa Konzeptions-, Planungs- oder Umsetzungsphase).

Dieser Theorie haben nun Johanna Kuske, Matthias Schulz und Christian Schwens von der WiSo-Professur für Entrepreneurship und Management ein neues Kapitel hinzugefügt, mit der Einführung einer optionalen Phase des Hybrid Unternehmertums. Denn viele Unternehmer:innen waren zuvor selbst Angestellte. Vor die Umsetzung ihrer Gründungsidee und dem Schritt in die Selbstständigkeit schiebt sich mithin häufig eine Phase des „hybriden Unternehmertums“ - als „Hybrid-Unternehmerinnen“ gründen sie ein eigenes Unternehmen, während sie zeitgleich ihre Angestelltentätigkeit beibehalten.

Für ihre Arbeit „Learning to Be Well – How and When Experience of Hybrid Entrepreneurship Shapes Entrepreneurs’ Psychological Well-being“ erhielten Johanna Kuske, Matthias Schulz und Christian Schwens nun auf der 25. Interdisziplinären Jahreskonferenz zu Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand (G-Forum) den „Entrepreneurship Research Newcomer Award 2022“.

In ihrer Studie untersuchen die WiSo-Forscher:innen um Johanna Kuske, inwieweit eine hybride Phase Unternehmer:innen helfen kann, ihr psychologisches Wohlbefinden in der anschließenden Umsetzungsphase zu schützen, in der sie sich ausschließlich der unternehmerischen Tätigkeit widmen. Basierend auf Längsschnittdaten einer englischen Panelbefragung zeigen sie, dass die Phase Hybrid-Unternehmer:innen unter bestimmten Umständen ermöglicht zu lernen, mit dem Stress einer unternehmerischen Tätigkeit umzugehen. Wichtig dabei ist es, zeigen die Ergebnisse, sicherzustellen, dass die Lernerfahrung während der hybriden Phase nicht durch Fürsorgepflichten für Kinder oder andere Pflegebedürftige eingeschränkt wird.

Nicht zuletzt unterstreicht die Studie, dass Erfahrungen und Handlungen in einer Phase des Unternehmensgründungsprozesses das Wohlbefinden in späteren Phasen beeinflussen können. Es sei daher von großem Mehrwert, das psychologische Wohlbefinden von (werdenden) Unternehmer:innen im Zeitverlauf zu betrachten.

Der „Entrepreneurship Research Newcomer Award”
Der themenoffene „Entrepreneurship Research Newcomer Award“ des FGF e. V. („Förderkreis Gründungsforschung“, mitgliedsstärkste wissenschaftliche Vereinigung für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand im deutschsprachigen Raum) richtet sich an Doktorand:innen, Habilitand:innen und Juniorprofessor:innen, die ein Full-Paper Referatsangebot bei der interdisziplinären Jahreskonferenz zu Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand (G-Forum) einreichen. Die Preisträger werden in einem zweistufigen Auswahlverfahren ermittelt. In der ersten Stufe wurden in diesem Jahr die sieben im Double-blind-Review am besten bewerteten wissenschaftlichen Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern nominiert. Anschließend wählte eine Jury aus den nominierten Arbeiten die zu prämierende Arbeit aus.

Der mit 500,- Euro dotierte und von der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e. V. bereits zum 13. Mal ausgelobte Preis wurde auf der Abendveranstaltung des 25. G-Forums an der Technischen Universität Dresden durch Gregor Mauer (Stiftung für die Wissenschaft) und den Jurymitgliedern Prof. Dr. Elisabeth Berger, Prof. Dr. Matthias Baum und Prof. Dr. Christoph Stöckmann an Johanna Kuske überreicht

Wir gratulieren Johanna Kuske stellvertretend als vielversprechender „Entrepreneurship Research Newcomerin“ und blicken erwartungsvoll in die Zukunft.