Mit der Vergabe zweier erster Preise schloss Ende Juni Prof. Dr. Eldad Davidov als Vorsitzender die Jurysitzung zur 43. Vergabe des „Preises der Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze“ im Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln. Anina Hanimannn von der Universität Luzern und WiSo-Forscher Ansgar Hudde können sich damit über ein Preisgeld von je 1.500 Euro freuen und über ihre Aufnahme in die illustre Runde von Preisträger:innen einer im deutschsprachigen Raum einzigartigen Auszeichnung.
Der Fritz Thyssen Preis ist der einzige Zeitschriftenpreis für die gesamten Sozialwissenschaften außerhalb der englischsprachigen Community. Er wurde von Prof. Erwin K. Scheuch initiiert und wird seit der ersten Verleihung für den Jahrgang 1981 von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert und durch das Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) koordiniert.
Die Auswahl der Arbeiten erfolgt in zwei Stufen. Zunächst nominieren die Herausgeber:innen und Redakteur:innen von 19 deutschsprachigen Zeitschriften in den Sozialwissenschaften jeweils einen aus ihrer Sicht preiswürdigen Artikel. Für den Jahrgang 2023 wurden dabei von den Zeitschriftenredaktionen 12 Arbeiten zur Prämierung vorgeschlagen. Im zweiten Schritt erfolgt nach intensiver Diskussion die Prämierung durch die 8-köpfige Jury aus interdisziplinären Expert:innen.
Inhaltlich belegen die beiden für das Jahr 2023 preisgekrönten Arbeiten nicht zuletzt die interdisziplinäre Ausrichtung des Fritz Thyssen Preises. Anina Hanimann geht in ihrem in der Swiss Political Science Review erschienen Artikel „Do Citizens Judge Health Experts Through a Partisan Lens?“ der Frage nach, wie sich die Parteizugehörigkeit von politisch ‚rechts‘ orientierten Bürger:innen auf die Wahrnehmung von Expert:innen auswirkt. Ansgar Hudde untersucht in seiner Arbeit „Seven Decades of Gender Differences in German Voting“, erschienen in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, wie sich Geschlechtsunterschiede im Wahlverhalten bei Bundestagswahlen der letzten siebzig Jahren verändert haben.
In der Sitzung kooptierte die Jury außerdem Prof. Dr. Laura Seelkopf, Professor for International Comparative Public Policy der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie wird künftig den Platz von Prof. Dr. Miriam Hartlapp (Freie Universität Berlin) einnehmen.