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Familienleben im Krisenmodus

FreDa-Auswertung zu Familien in der Corona-Pandemie

Eine vierköpfige Familie. Sie gehen auf einem Bürgersteig und halten sich an den Händen.

Die Corona-Pandemie hat den Alltag vieler Menschen durcheinandergewürfelt. Vor allem Familien mit Kindern mussten sich mit völlig neuen Abläufen arrangieren. Eine jüngst vorgestellte Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB) stellt diese Familien in den Mittelpunkt. Die Wissenschaftler:innnen haben dazu den Datensatz FReDA ausgewertet, in dem rund 30.000 Menschen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren befragt wurden.

Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze: Familien und Beziehungsqualität sind die entscheidenden Faktoren in der Corona-Krise. Die Arbeit im Home-Office kann positive Möglichkeiten bieten beispielsweise eine höhere Lebenszufriedenheit. Außerdem ist die Lebenszufriedenheit insgesamt gestiegen, trotz zunehmender Sorgen während der Pandemie.

Im Fokus der Studie standen laut BIB-Forschungsdirektor Martin Bujard besonders die Sorgen und Belastungen im Frühjahr 2021. Ein Großteil der Menschen war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geimpft und die Kontaktbeschränkungen stellten eine hohe Belastung dar. Dies spiegelte sich auch in den Daten wider, rund 60 % der Befragten gaben an, eine starke Gesamtbelastung zu spüren und rund 70 % hatten Schwierigkeiten ihre Kontakte angemessen einzuschränken. Rund 63 % der hochgebildeten Befragungsteilnehmer:innen konnten der Pandemie auch positive Seiten abgewinnen. Bei den Niedriggebildeten waren es immer noch 40 %.

Die Studie „FReDA – Das familiendemografische Panel“ wird gemeinsam vom Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) der Universität zu Köln, dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS aufgebaut. Kern der Datenerhebung sind halbjährliche Wiederholungsbefragungen von 18- bis 49-jährigen Frauen und Männern in der Phase der Familiengründung, sowie ihrer Partner:innen im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe. Die Daten werden der Wissenschaft, der Öffentlichkeit und der Politik kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bei FReDA handelt es sich um eine der größten Studien in Deutschland, die einen repräsentativen und differenzierten Blick auf unsere Gesellschaft ermöglicht. Neuartig für eine Erhebung dieser Größenordnung, ist nicht zuletzt, dass eine Web-basierte Befragung mit klassischen Befragungen kombiniert wird. Die Erkenntnisse für Deutschland können systematisch mit anderen Ländern verglichen werden. Aktuell sind die Daten von mehr als 37.700 Interviews abrufbar.