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Innovationsmanagement-Studie prämiert

Wir gratulieren Fabian J. Sting zum Jürgen Hauschildt Preis 2019!

Prof. Dr. Fabian J. Sting

„Ausgezeichnet werden empirische Arbeiten zum Innovationsmanagement von exzellenter wissenschaftlicher Qualität, die sich mit einer relevanten Problemstellung befassen.“ So steht es in den Ausschreibungskriterien zum Jürgen Hauschildt Preis, mit dem der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) jedes Jahr im Herbst die „beste wissenschaftliche Publikation zum empirisch fundierten Innovationsmanagement“ auszeichnet.

Über die Anerkennung durch die Kollegen freuen darf sich in diesem Jahr Prof. Dr. Fabian J. Sting, von der Supply Chain Management Area der WiSo-Fakultät, für die gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Fuchs und Prof. Dr. Oliver Alexy von der TU München, sowie Dr. Maik Schlickel (Nobilia GmbH, Gütersloh) veröffentlichte Arbeit: The Ideator’s Bias: How Identity-induced Self-efficacy Drives Overestimation in Employee-driven Process Innovation (Die Voreingenommenheit des Ideengebers: Wie identitätsinduzierte Selbstwirksamkeit zu Überschätzungen bei mitarbeitergetriebener Prozessinnovation führt).

In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler, ob sich Ideengeber (Ideatoren) in der Praxis bei der Einschätzung der eigenen Innovationsidee systematisch irren und warum bestimmte Ideen anfälliger für verzerrte Einschätzungen sind als andere.

Verzerrte Ideenbewertungen hängen mit der Selbstwirksamkeit zusammen, die ein Ideengeber innerhalb eines Unternehmens aus seiner spezifischen Rolle und Identität ableiten kann. Es ist mithin eine situationsspezifische Perspektive, aus der Überbewertungen von Innovationsideen resultieren. Diese Perspektive überprüften Prof. Sting und seine Kollegen anhand eines Datensatzes eines Unternehmens über mitarbeitergetriebene Prozessinnovationen. Darüber hinaus triangulierten sie den Mechanismus mit Hilfe einer Reihe von zusätzlichen Interviews und vier szenarienbasierten Experimenten. Es zeigte sich, dass Ideen von Mitarbeitern auf einer höheren (gegenüber niedrigeren) Organisationsebene und von Mitarbeitern, die Ideen in Gruppen (gegenüber individuell) erzeugen, anfälliger für Überschätzung sind.

Für Unternehmen und Organisationen haben diese Erkenntnisse wichtige Implikationen. In der Praxis wird es auf Basis der Erkenntnisse leichter zu prognostizieren, wann Ideen überschätzt werden und wie hoch diese Überschätzung ist. Zugleich mahnen die Ergebnisse deutlich zur Vorsicht bei der Voreinschätzung von potenzialstarken Ideen (beispielsweise von Gruppen deren Kreativität ohnehin überschätzt wird), denn das Erfassen des wahren Wertes von Ideen ist entscheidend für den Innovationserfolg von Unternehmen.

WiSo-Dekan Ulrich W. Thonemann gratulierte Professor Sting und auch die gesamte WiSo-Fakultät freut sich über die Auswahl der Studie zur „besten wissenschaftlichen Publikation des Jahres zum empirisch fundierten Innovationsmanagement“.

• Die Studie ist im Academy of Management Journal veröffentlicht (engl.)
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