zum Inhalt springen

Erweiterung des traditionellen Einzelhandelsmodells

In einer neuen Studie untersucht WiSo-Professor Werner Reinartz Douglas' Weg zu einer Multichannel-Schönheitsplattform.

Prof. Werner Reinartz, Ph.D.

Douglas war bis in die 2000er Jahre mit dem stationären Einzelhandel von Premium-Schönheitsprodukten sehr erfolgreich. Seit dem Aufkommen digitaler Kanäle kämpft der Beauty-Einzelhändler jedoch mit großen Störungen in der Schönheitsproduktbranche. Die Erwartungen der Verbraucher, insbesondere im Hinblick auf die Produktvielfalt, sind gestiegen, und digitale Kanäle zur Erleichterung der Informationssuche über Schönheitsprodukte (z.B. Vergleichsportale, Online-Feedback, soziale Medien) und deren Kauf wurden immer beliebter. Darüber hinaus hat sich die Wettbewerbslandschaft deutlich verändert. Neue Wettbewerber sind in den deutschen Markt eingetreten, große Kosmetikhändler aus anderen Ländern, aber auch reine Online-Anbieter.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Douglas seine Online-Aktivitäten verstärkt und eine Multi-Channel-Strategie umgesetzt, die sowohl Offline- als auch Online-Kanäle abdeckt. In einer aktuellen Fallstudie, hat WiSo-Professor Werner Reinartz für das Institut für Handelsforschung (IFH, An-Institut der WiSo-Fakultät) die Entwicklung untersucht.

Douglas CEO Tina Müller hat sich nicht weniger zum Ziel gesetzt, als Douglas zur Nummer Eins unter den Beauty-Destinationen zu machen. Im Jahr 2019 hat Douglas eine Plattform für die Online-Buchung von Schönheitsterminen lanciert und den Online-Shop für ausgewählte Drittanbieter geöffnet. Die Einführung war nicht nur ein Schritt in den neuen Markt der Schönheitsservices: Die Plattformen operiert auch mit einem eigenen Geschäftsmodell. Das neue Geschäftsmodell erfordert andere organisatorische Fähigkeiten und eine Strategie, um sowohl genügend Nutzer auf der Angebots- und Nachfrageseite zu gewinnen als auch die Plattformen an die Positionierung von Douglas als Premium-Schönheitsunternehmen anzupassen.

Ob es möglich ist, das Endziel von Douglas zu erreichen, die Nummer 1 unter den Beauty-Destinationen zu werden, zu erreichen müsse derzeit noch offen bleiben, so Werner Reinartz‘ Fazit. Ob die Plattformen weiterentwickelt werden müssen, wie sie im Verhältnis zum bestehenden Geschäftsmodell von Douglas positioniert werden sollen und ob die Etablierung dieser beiden Plattformen ausreicht, das neue Geschäftsmodell in eine nachhaltige neue Einnahmequelle umzuwandeln, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Mit dem Willen des Finanzinvestors der Parfümerie Douglas GmbH die Gesellschaft an die Börse zu bringen, sieht sich Tina Müller jedenfalls steigendem Druck ausgesetzt.