Gleichzeitig wirft die Verwendung von KI komplexe und einzigartige ethische Fragen auf, die unter anderem Datenschutz und Sicherheit, Voreingenommenheit und Fairness, Transparenz und Erklärbarkeit sowie Verantwortlichkeit und Kontrolle umfassen. Welches Vertrauen können wir der KI entgegenbringen? Inwiefern beeinflusst KI das ethische Verhalten von Menschen? Diese Themen und Fragen stellen die Forschung vor kritische Herausforderungen.
In ihrem Forschungsbeitrag „Behavioural ethics of Artificial Intelligence“ untersuchen WiSo-Professor Dr. Bernd Irlenbusch, Professor Dr. Nils Köbis, Universität Duisburg Essen, und Professor Rainer Michael, WHU – Otto Beisheim School of Management, die Schnittstelle zwischen KI-Technologie und Verhaltensethik. Die Verhaltensethik ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das menschliches Verhalten in moralisch bedeutsamen Kontexten empirisch untersucht. Es werden Elemente aus Psychologie, Soziologie und Ökonomie kombiniert, um zu verstehen, warum und wie Individuen in ethischen Dilemmata Entscheidungen treffen.
In ihrem Artikel stellen die drei Forscher Ansätze zusammen, mit denen die Verhaltensethik Aufschluss über das ethische Verhalten von Individuen im Umgang mit KI-Technologie geben kann. Sie konzentrieren sich dabei auf vier zentrale ethische Dimensionen: Privatsphäre und Sicherheit, Voreingenommenheit und Fairness, Transparenz und Erklärbarkeit sowie Rechenschaftspflicht und Kontrolle. Die Forscher betonen, wie wichtig es ist, diese ethischen Dimensionen im menschlichen Umgang mit KI zu verstehen. Ein verhaltensethischer Ansatz trägt dazu bei, eine verantwortungsvolle Integration von KI in die Gesellschaft zu fördern.