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Die zerbrechliche Natur der Kooperation entschlüsseln

Was macht Kooperationen prekär?

Handshake between two women.

Die neuere Evolutionsbiologie hat sich längst von der Vorstellung eines reinen Überlebenskampfes verabschiedet. Vielmehr zeigen neue Erkenntnisse, dass erfolgreiche Individuen von Natur aus altruistisch sind. Dennoch ist die Kooperation zwischen Individuen immer fragil. Christoph Engel und Bettina Rockenbach beschäftigen sich in ihrem aktuellen Beitrag "What makes cooperation precarious?" mit der komplexen Dynamik von Kooperation.

Beide Autoren verfügen über umfassende Expertise: Prof. Dr. Rockenbach ist Inhaberin des WiSo-Lehrstuhls für Experimentelle und Verhaltensökonomik und Principal Investigator im Exzellenzcluster ECONtribute: Markets & Public Policy und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit den Schwerpunkten Einhaltung sozialer Normen, Management von Gemeinschaftsgütern und soziale Verantwortung.

Die Studie geht der Frage nach, warum Kooperation oft scheitert und warum die Beiträge in Spielen um öffentliche Güter abnehmen, während die Kooperation tendenziell abnimmt. Die neue Analyse von Engel und Rockenbach bietet eine nuancierte Erklärung und zeigt, dass bedingte Kooperanten nahezu perfekt sind, wenn andere kooperieren, aber stark auf negative Erfahrungen reagieren, die durch egoistische Individuen verursacht werden. Diese Begegnungen sind die Ursache für die Unvollkommenheit der bedingten Kooperation und den anschließenden Rückgang der Beiträge. Die Studie zeigt also, dass bedingte Kooperanten zwar eine minimale Diskrepanz zwischen ihren Überzeugungen und ihren Beiträgen aufweisen, aber dazu neigen, übermäßig auf negative Erfahrungen zu reagieren, was zur allgemeinen Schwäche der Kooperationsdynamik beiträgt. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung von Engel und Rockenbach wertvolle Einblicke in die Komplexität von Kooperationen liefert und ein tieferes Verständnis der Verhaltensdynamiken ermöglicht, die den Beitrag von Individuen zu öffentlichen Gütern beeinflussen. Indem sie die entscheidende Rolle der Bereitschaft von Individuen zur Bereitstellung öffentlicher Güter hervorheben, unterstreichen die Autoren die Bedeutung von Kooperation bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel.