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Axel Ockenfels wird Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern

Kölner MarketDesign-Experte gründet die neue Abteilung "Economic Design & Behavior".

Portrait Prof. Dr Axel Ockenfels

WiSo-Professor Axel Ockenfels, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität zu Köln, wird ab August 2023 neuer Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn. Der renommierte MarketDesign-Experte wird dort eine neue Abteilung namens „Economic Design & Behavior“ gründen. Ziel ist die Entwicklung von Markt-, Anreiz- und Entscheidungsarchitekturen auf der Basis moderner Verhaltensforschung. Prof. Dr. Ockenfels ergänzt so die Abteilungen von Prof. Dr. Matthias Sutter und Prof. Dr. Christoph Engel am Institut, die einen Fokus auf die Verhaltensforschung aus ökonomischer und rechtlicher Perspektive haben. Er wird parallel dazu weiterhin der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln angehören und dort lehren und forschen.

An der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln leitet Prof. Ockenfels das Kölner Laboratorium für Wirtschaftsforschung und koordiniert das Center for Social and Economic Behavior (C-SEB) sowie den Forschungsbereich „Market Design & Behavior“ des Köln-Bonner Exzellenzclusters ECONtribute. Seine Berufung an das Bonner Max-Planck-Institut wird die Zusammenarbeit zwischen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln und dem Bonner Max-Planck-Institut weiter intensivieren, die schon in den vergangenen Jahren zur Entstehung eines angesehenen Forschungszentrums für ökonomische Verhaltens- und Designforschung beitragen hat.

Prof. Ockenfels erforscht, warum sich Menschen so verhalten, wie sie sich verhalten, und entwickelt auf dieser Grundlage ökonomische Designlösungen, wenn Anreizarchitekturen und Märkte versagen oder wenn innovative Ansätze für Verhaltensänderungen erforderlich sind. Er verknüpft dabei die Spieltheorie mit der Verhaltensforschung und arbeitet mit Wissenschaftler:innen aus der Psychologie, Informatik sowie benachbarten Disziplinen zusammen. Seine Forschungsergebnisse tragen zu einem neuen, deskriptiv erfolgreichen Theoriegebäude in der Wirtschaftswissenschaft bei. Außerdem erweisen sie sich oft als nützlich für praktische Herausforderungen. Beispiele dafür sind seine Beiträge zum Design von digitalen Märkten, wie eBay und die Sharing Economy, zum Strommarktdesign für die Energiewende, zur internationalen Klimapolitik sowie zu Auktionen im Gesundheits-, Finanz- und Telekommunikationssektor.

In der neuen Abteilung am Bonner MPI sollen auch die ethische Beurteilung von Institutionen und das Verhalten sowie Chancen und Risiken moderner Computertechnologie für neue Märkte untersucht werden. Zuletzt hat Prof. Ockenfels beim Management aktueller Krisen mitgeholfen, etwa mit Vorschlägen zum Marktdesign zur Sicherung der Impfstoffversorgung, zur Vermeidung von Versorgungsausfällen im Energiesektor und zur Senkung des Energieverbrauchs.

Die Berufung von Prof. Ockenfels und die Gründung der Abteilung „Economic Design & Behavior“ sind ein wichtiger Schritt für das Bonner Max-Planck-Institut und die Universität zu Köln, um eine Spitzenforschung zu fördern, die überholte Dogmen der Wirtschaftsforschung aufbricht und Beiträge zur Lösung drängender gesellschaftlicher und ökonomischer Herausforderungen liefert.

Kurzvita Axel Ockenfels
Axel Ockenfels studierte bis 1994 Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn. Er promovierte und habilitierte an der Universität Magdeburg mit Auslandsaufenthalten an der Penn State University und Harvard University. Anschließend war er als Emmy-Noether Nachwuchsgruppenleiter am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Wirtschaftssystemen in Jena tätig. 2003 wurde er Professor für Wirtschaftswissenschaft an der WiSo Fakultät der Universität zu Köln. Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem an die Stanford University und derzeit an die University of California in San Diego.

2005 wurde Prof. Ockenfels als erstem Wirtschaftswissenschaftler seit 17 Jahren der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, der Nationalen Akademie der Technikwissenschaften acatech, sowie der Ökonomenrunde beim Bundeskanzleramt und im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).