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Weihnachtsgeschäft: Vernetztes Einkaufen mindert den Shoppingstress

Die Verknüpfung von stationärem Handel und Onlinemarktplätzen bietet insbesondere zur Weihnachtszeit ein verbessertes Einkaufserlebnis zeigt eine aktuelle Studie des IFH Köln.

Volle Fußgängerzonen, lange Wartezeiten in den Geschäften und unklare Produktverfügbarkeiten – gerade in der Vorweihnachtszeit hat der stationäre Handel aus Kundensicht einige Nachteile. Beim Online-Shopping hingegen können unklare Liefertermine und Lieferzeiten, sowie das fehlende multisensorische Einkaufserlebnis als störend empfunden werden. Sowohl stationäres Shopping als auch der Online-Einkauf bringt aus Kundensicht mithin bestimmte Störfaktoren mit sich. Ein nachhaltig optimiertes Einkaufserlebnis verspricht daher Connected Commerce, die Verknüpfung von Onlinemarktplätzen mit stationären Geschäften.

Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie „Connected Commerce“ des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH Köln) in Zusammenarbeit mit dem Versandhändler OTTO und der ECE Projekmanagement GmbH. Im November 2019 wurden dafür 507 Konsument*innen befragt. Connected Commerce bietet die Möglichkeit, auf einem Onlinemarktplatz die Angebote von stationären Geschäften einzusehen, Produkte direkt vor Ort zu reservieren und abzuholen oder direkt aus dem Geschäft nach Hause liefern zu lassen.

Rund zwei Drittel der Befragten Konsument*innen zeigten sich an Connected Commerce interessiert. 75 Prozent bewerteten die Verbindung von Online- und Offline-Shopping als leicht verständlich und modern. „Im digitalisierten Zeitalter verlangen die veränderten Kundenbedürfnisse Reaktionen beim Handel – online und offline. Connected Commerce adressiert die gängigen Pain Points und schafft als hybrides Shoppingkonzept eine nachhaltig optimierte Customer Experience und ein vielversprechendes Kundenbindungspotenzial für Händler“, erläutert Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.

Die meisten Konsument*innen kaufen sowohl online als auch offline ein, so die IFH-Wissenschaftler. Dabei ergänzten sich beide Einkaufsarten immer mehr. 45 Prozent der stationären Käufe gehe bereits eine Onlinerecherche voraus. Diesen Trend berücksichtigend gelte es für Händler vor allem Cross-Channel-Angebote zu nutzen, um Kund*innen online und offline zu begegnen. Hier verspreche das Konzept eines anbieterübergreifenden Onlinemarktplatzes einen vielversprechenden Kundenmehrwert, um Angebote übersichtlich einzusehen und zu vergleichen.

Insbesondere für Last Minute Einkäufe in der Weihnachtszeit biete Connected Commerce attraktive Perspektiven, um den unnötigen Besuch von Geschäften oder eine verspätete Lieferung zu vermeiden. So gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie Connected Commerce insbesondere für einen Kauf zwei Tage vor Weihnachten nutzen würden, da sie den Vorteil mehrheitlich im zuverlässigen und rechtzeitigen Erhalt des Produktes sahen.

Ein besonders großes Marktpotenzial erschließt sich laut der IFH-Studie bei den 16 bis 29-jährigen, den sogenannten Smart Natives, die über ihr Smartphone stets erreichbar sind. Knapp 90 Prozent dieser „zukunftsweisenden Zielgruppe“ zeigten sich an Connected Commerce interessiert. Diese hohe Zustimmung der jüngeren und Smartphone-affinen Zielgruppe erfordere nach Ansicht der IFH-Wissenschaftler auch eine Reaktion auf deren Ansprüche: Insbesondere die Online Reservierung und die zentrale Abholung vor Ort im stationären Geschäft seien gerade für die – als besonders online-affin geltenden – Smart Natives weitaus wichtigere Services als für ältere Konsument*innen.

Über das IFH Köln

1929 an der Universität zu Köln gegründet, widmet sich das IFH Köln der wissenschaftlichen Forschung und ihrer Anwendung in der Managementpraxis. Auf der einen Seite steht die akademische Forschung mit internationaler Ausrichtung am Lehrstuhl für Handel und Kundenmanagement (Direktor Prof. Werner Reinartz).  Andererseits generieren das for-profitorientierte IFH und das dazugehörige E-Commerce-Center (ECC) betriebswirtschaftlich orientierte Daten, schreiben anwendungsorientierte Forschungsprojekte und wiederkehrende Studien und organisieren Branchenkonferenzen.