Im Herzen der Universität zu Köln liegt das Gateway Excellence Start-up Center, ein Zentrum für die Förderung von unternehmerischen Talenten. Es spielt eine Schlüsselrolle darin Student:innen nicht nur Wirtschaftstheorien zu vermitteln, sondern sie darauf vorzubereiten in einer Welt zu führen, die Nachhaltigkeit, Innovation und unerschrockenes Denken wertschätzt. Absolvent:innen, die auf den Arbeitsmarkt gelangen sind bereit Konventionen infrage zu stellen und Lösungen für wichtige Probleme zu finden. Das Start-up Center bestärkt diese Tatkraft und unterstützt mit essenziellen Hilfsmitteln, von Arbeitsräumen und Mentorschaft bis hin zu von Expert:innen geleiteten Workshops, um diese komplexen Probleme und Sachverhalte erfolgreich zu meistern.
Im Einklang mit unserem Fakultätsslogan „Today’s Ideas. Tomorrow’s Impact.“, bietet das Start-up catchHR – eine Plattform um Fähigkeiten von Absolvent:innen mit Langzeitarbeitgeber:innen zu verbinden – einen Verstärker der durch die besondere Unterstützung des Gateway Start-up Center und die umfassende Ausbildung die Student:innen an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät erhalten besonders gut funktioniert.
Gegründet von den Absolventen Marco Verhoeven und Justin Bous, wurde catchHR von einer bloßen Idee das Ungleichgewicht zwischen Kandidat:innen und Arbeitgeber:innen konkret zu benennen zur Realität. Und nun hat es sich zu einer AI-angetriebenen Nachwuchsgewinnungs-Plattform entwickelt. Dabei nutzen sie über 600 online Ressourcen, und ihr AI-Agent KIRA wendet ein präferenzbasiertes Matching an, um automatisch Übereinstimmungen zwischen den Bedürfnissen von Kandidat:innen und Recruiter:innen zu identifizieren. Dadurch wird sichergestellt, dass Mitarbeitende sowohl persönlich als auch kulturell gut zu den Unternehmen passen. Dieser innovative Ansatz hilft Unternehmen nicht nur dabei, qualifizierte Talente zu finden, sondern auch solche, die ihre Werte teilen – was wiederum zu höherer Mitarbeiterbindung und Produktivität führt. Für Student:innen und Absolvent:innen bedeutet das, in Rollen vermittelt zu werden, in denen sie sich entfalten, wachsen und Erfüllung finden können, eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Karriere.
Die Reise des Start-ups, geprägt von Flexibilität, Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft, zeigt, wie Studierende ihr akademisches Wissen nutzen, um gesellschaftliche Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und ethisches Wirtschaften angehen können. Ihr Fokus auf praxisnahe, effiziente Lösungen trifft die Bedürfnisse von Arbeitgebern und Arbeitssuchenden gleichermaßen – und hebt sie durch eine erfolgreiche und zufriedenstellende Vermittlungserfahrung von anderen ab.
„Als Expert:innen im Matching von Kandidat:innen und Arbeitgebern haben wir festgestellt, dass Studierende der Universität zu Köln hervorragende Beschäftigungsfähigkeiten mitbringen. Ihre fundierten methodischen Kenntnisse, ihre Beharrlichkeit und ihre Bereitschaft, Zeit und Energie in ihre Arbeit zu investieren, sind besonders lobenswert. Diese Studierenden sind gut darauf vorbereitet, herauszufinden, was sie im Berufsleben wirklich erfüllt, und unsere Erfahrung zeigt: Für jede:n gibt es das perfekte Job-Match. Die frühzeitige Identifikation persönlicher Stärken und Interessen ist der Schlüssel zu ihrem Erfolg.“
Darüber hinaus spiegeln WiSo-Studierende und Alumni den Wertewandel in der heutigen Arbeitswelt wider: Sie streben nicht nur nach beruflichem Erfolg, sondern legen großen Wert auf sinnstiftende Arbeit, die mit Werten wie ökologischer Nachhaltigkeit übereinstimmt. Mit der Unterstützung des Gateway Start-up Centers entwickeln sie die nötigen Fähigkeiten und unternehmerisches Denken, um in einem sich schnell wandelnden globalen Markt erfolgreich zu sein – ein echtes Leuchtturmprojekt für alle, die etwas bewegen wollen.
Lest hier das gesamte Interview über Marcos und Justin’s mutigen Schritt in der Wirtschaft Fuß zu fassen und wie Ihre gemeinsamen Ideen zu der Gründung von catchHR geführt haben.
1. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euer Start-up zu gründen? Wie hat alles angefangen?
Als wir uns kennengelernt haben, arbeitete Marco in einer Unternehmensberatung, während Justin bereits tief im Campus-Recruiting für große Unternehmen steckte. Marco beobachtete, wie das HR-Team Leute einstellte, deren Fähigkeiten und Persönlichkeiten weder zum Job noch zu den Werten der Firma passten. Dadurch das Justin bereits Erfahrung mit Persönlichkeitsanalysen hatte, haben wir schnell gemerkt, wir passen perfekt zusammen und so war die Idee zu catchHR geboren.
2. Inwiefern hat Euch das Gateway Excellence Start-up Center konkret unterstützt?
Das Gateway Excellence Start-up Center war entscheidend für unsere Entwicklung. Es stellte uns wichtige Ressourcen zur Verfügung: ein erstes Büro, Unterstützung bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten sowie umfassende Workshops zum Schreiben von Businessplänen und zum Verständnis rechtlicher und steuerlicher Anforderungen. Diese Frühphasen-Unterstützung half uns, erste Fördermittel zu sichern und ein Netzwerk in der Start-up-Szene aufzubauen. Die Ressourcen und das Coaching von Gateway halfen uns, typische Fehler zu vermeiden und unser Wachstum erheblich zu beschleunigen.
3. Was habt ihr aus der Gründung eures Unternehmens gelernt?
Genau wie viele Studierende der Uni Köln mussten auch wir erkennen, dass man auf den Theorien aus der Vorlesung aufbauen muss. Eine der größten Lektionen war: Es ist immer bürokratischer und teurer, als man denkt, besonders in Deutschland. Es gibt unzählige unerwartete Hürden. Aber wir haben schnell verstanden: Man muss einfach anfangen. Zu viel Nachdenken hemmt den Start. Ein gewisses Maß an gesunder Naivität hilft, um in Bewegung zu kommen, bevor die ganzen „Was wäre, wenn...“-Gedanken einen bremsen. Wir haben auch gelernt: Die perfekte Idee gibt es nicht. Du brauchst nicht von Anfang an einen vollständigen Businessplan. Entscheidend ist das Thema, für das du brennst, die Idee entwickelt sich mit der Zeit. Und manchmal ist ein Herzensprojekt nicht zwangsläufig ein Business, das war eine harte, aber wichtige Erkenntnis. Ein weiterer wichtiger Punkt war: Geh dahin, wo bereits Bedarf besteht. Künstlich Nachfrage zu erzeugen, ist ein langer, steiniger Weg. Wenn der Markt da ist und man etwas Besseres, Schnelleres oder Zugänglicheres bieten kann, ist das ein klarer Vorteil.
Und schließlich haben wir verstanden, wie wichtig starke Finanzierungspartner sind. Eine gute Idee kommt nur so weit, wie die Unterstützung reicht. Partner, die an die Vision glauben und finanziell mitziehen, machen in unsicheren Zeiten den entscheidenden Unterschied.
4. Welche Vorteile hat eure Software für Studierende?
CatchHR bietet Studierenden personalisierte Jobangebote, die sowohl zu ihren Fähigkeiten als auch zu ihrer Persönlichkeit passen. Die Software nutzt KI, um Stellenanzeigen mit dem akademischen Hintergrund und den persönlichen Merkmalen der Studierenden abzugleichen, so steigen die Chancen, eine passende Stelle zu finden. Dieser personalisierte Ansatz erleichtert den Übergang ins Berufsleben und hilft dabei, Jobs zu finden, die zu Qualifikationen und langfristigen Karrierezielen passen.
5. Habt ihr den Eindruck, dass Absolvent:innen heute mit anderen Erwartungen und Überzeugungen in den Arbeitsmarkt starten? Welche Werte sind ihnen wichtig und hat sich das im Laufe der Zeit verändert?
Ja, wir beobachten, dass heutige Absolvent:innen mit veränderten Ansprüchen in den Arbeitsmarkt starten. Sie legen Wert auf Flexibilität, Work-Life-Balance und kontinuierliche Weiterentwicklung. Besonders wichtig ist es ihnen, Sinn in ihrer Arbeit zu finden und für Unternehmen zu arbeiten, die ihre Werte teilen – etwa in den Bereichen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Diese Prioritäten haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert und zeigen einen ganzheitlicheren Ansatz in Bezug auf berufliche Erfüllung.
6. Wie verändert sich die Rolle von Talent-Scouting-Firmen im Kontext globaler Nachhaltigkeitstrends?
Da Unternehmen Nachhaltigkeit zunehmend priorisieren, steigt auch die Nachfrage nach Fachkräften mit Know-how in diesem Bereich. Unsere Aufgabe ist es, genau diese zukunftsorientierten Talente mit Unternehmen zu vernetzen, die sich für eine positive Umweltwirkung einsetzen. So tragen wir dazu bei, dass Unternehmen innovativ und nachhaltig wachsen. Nachhaltigkeit lässt sich auch auf Recruiting übertragen: Mitarbeiterbindung bedeutet nachhaltige Beschäftigung für Kandidat:innen; zufriedene Mitarbeitende sind gesündere Mitarbeitende. Wir setzen auf langfristige Partnerschaften zwischen Unternehmen und Talenten – und unsere Lösung funktioniert dabei auch wirtschaftlich nachhaltig für Unternehmen.
7. Wie wichtig ist Umwelt-Nachhaltigkeit für euer Unternehmen?
Umweltschutz steht im Zentrum unseres unternehmerischen Handelns. Bei jeder Entscheidung legen wir Wert auf nachhaltige Lösungen, die sowohl dem Unternehmen als auch dem Planeten zugutekommen. Wir pflanzen zum Beispiel Bäume zur Kompensation unseres CO₂-Ausstoßes, nutzen Ökostrom und arbeiten komplett papierlos.