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Forschungsprojekt zu Fake-Bewertungen im Internet

„FakeInDigitalMarkets“ startet.

Ein verschwommener Mann im Anzug tippt Sterne von innen auf den Bildschirm.

Täglich werden Millionen von Bewertungen von Produkten, Dienstleistungen, Institutionen oder Akteuren auf Amazon, eBay, Google, Facebook oder Airbnb veröffentlicht. Nutzer:innen von Online-Diensten können heute fast alles bewerten. In den letzten zehn Jahren haben sich Bewertungssysteme auf digitalen Märkten und Online-Plattformen etabliert. Die Bewertungen tragen dabei in großem Maße dazu bei, für welches Produkt oder welchen Dienst sich Nutzer:innen entscheiden. Gefälschte Bewertungen,  umgangssprachlich auch „Fake-Bewertungen“, sind weit verbreitet und werden nach Einschätzung des Bundeskartellamts und anderer Expert:innen weiter zunehmen.

Die Forschungsgruppe „Fake-Bewertungen auf digitalen Märkten: Analyse und Lösungen“ (FakeInDigitalMarkets) an der Forschende der Universität zu Köln um Dr. David Kusterer vom Staatswissenschaftlichen Seminar der WiSo-Fakultät, der TU Clausthal und der HSU Hamburg beteiligt sind, beschäftigt sich in den kommenden zwei Jahren mit Fake-Bewertungen auf digitalen Märkten. Das Projekt wird von der Fritz Thyssen Stiftung mit 250.000 Euro gefördert.

Im Mittelpunkt des Projekts steht zum einen die Analyse, wie, wann und in welchem Umfang Fake-Bewertungen eingesetzt werden und wie sie sich auf die Funktionalität und Effizienz von Märkten auswirken. Zum anderen werden Lösungen entwickelt und getestet, mit denen die Anzahl gefälschter Bewertungen und deren negative Auswirkungen auf Online-Plattformen reduziert werden können. Dabei gehen die Forscher:innen über reine Algorithmen zum Aussortieren manipulierter Bewertungen hinaus. So wollen sie beispielsweise die Anzeige der Bewertungen optimieren, um den Nutzer:innen das Erkennen gefälschter Bewertungen zu erleichtern. „Fake-Bewertungen sind grundsätzlich Betrug und können zu Marktversagen und Ineffizienz auf digitalen Märkten führen. Dieser Problematik nehmen wir uns im Projekt an und testen systematisch verschiedene Lösungsideen“, sagt Professor Dr. Fabian Paetzel, Sprecher des Projekts.

Das wissenschaftliche Projekt FakeInDigitalMarkets untersucht systematisch mithilfe von Labor- und Online-Experimenten, wer warum und in welchem Umfang Fake-Bewertungen nutzt, inwiefern Fake-Bewertungen das Funktionieren von Bewertungssystemen beeinträchtigen und wie es gelingen kann, das Ausmaß sowie die negativen Auswirkungen von Fake-Bewertungen auf Märkten zu reduzieren. Im Rahmen des Projekts sind unter anderem Workshops mit anderen Forschenden und eine Abschlusskonferenz geplant. Die Abschlusskonferenz soll dabei den Wissenstransfer aus der Forschung in die gesellschaftliche, politische und unternehmerische Dimension sicherstellen.