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Studierendenbefragung zur Onlinelehre

WiSo-Studierenden-Befragung zeigt ein gemischtes Bild: Onlinelehre läuft, doch Befürchtungen bleiben.

Schulterblick in einen Befragungsbogen während einer Straßenbefragung

Bereits Mitte Mai hatte die WiSo-Fakultät, unter der Leitung von Prof. Dr. Detlef Fetchenhauer (WiSo-Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie) eine Online Befragung durchgeführt, um zu ermitteln, wie die Studierenden das durch die Corona-Pandemie geprägte Sommersemester erleben. Insgesamt hatten sich 761 Studierende beteiligt.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Insgesamt wird die Online-Lehre von den Studierenden sehr positiv bewertet. Auf einer sechsstufigen Skala haben mit 64% nahezu zwei Drittel einen Wert von „zwei“ oder sogar „eins“ angekreuzt.
  • Als positive Aspekte der Online-Lehre werden von den Studierenden vor allem die Faktoren „Zeitersparnis“, „Flexibilität“ und „Effizienz“ genannt, auch wenn einige Studierende den „persönlichen Kontakt zu den Lehrpersonen“ vermissen.
  • Zudem gaben ca. 70 % aller Befragten an, dass die Technik „gut“ oder „sehr gut“ funktioniert, nur 6 % würden sich „mehr technischen Support“ wünschen.
  • In Übereinstimmung mit dieser positiven Bewertung können sich ca. dreiviertel aller Befragten vorstellen, dass auch in zukünftigen Semestern ein Teil aller Lehrveranstaltungen online durchgeführt wird.
  • Diese positiven Ergebnisse sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die durch Corona bedingten Veränderungen zumindest für einen Teil aller Studierenden eine erhebliche Belastung darstellt.
  • So haben fast 20 % aller Befragten durch Corona ihren Nebenjob verloren, weitere 10 % befürchten, dass ihnen dies in der Zukunft passieren könnte.
  • Von allen Befragten erwarten zudem 46 %, in diesem Semester weniger Credit Points zu erwerben als sie ohne Corona erworben hätten, nur 13 % glauben, dass sie mehr Credit Points erwerben werden.

Beunruhigend ist vor allem die Tatsache, dass sich in einem Screening-Instrument zur Messung von Depressionen und Angststörungen bei ca. 30 % der Studierenden „leichte“ Symptome, bei 15 % sogar „moderate“ bzw. „schwere“ Symptome zeigten. So gaben mehr als die Hälfte aller Befragten an, zumindest „an einzelnen Tagen“ unter „Niedergeschlagenheit, Schwermut oder Hoffnungslosigkeit“ zu leiden, mehr als 40 % bekundeten, nicht in der Lage zu sein, „ihre Sorgen zu stoppen oder zu kontrollieren.“

Fazit: Insgesamt zeigt sich ein gemischtes Bild. Es ist der Fakultät in sehr kurzer Zeit gelungen, ihre Lehre vollständig auf Online-Formate umzustellen, die von den Studierenden überwiegend als gut bewertet wurden. Dennoch erwarten die Studierenden, dass ihre objektive Leistung (d.h. die Anzahl ihrer Credit Points) zurückgehen wird. Einige von ihnen kämpfen außerdem mit finanziellen und psychischen Problemen.

Die Verantwortlichen der Universität zu Köln und der WiSo-Fakultät sind sich bewusst, dass die aktuelle Situation große Belastungen für ihre Studierenden mit sich bringt und versuchen weiterhin die negativen Folgen der Corona-Pandemie so gering wie möglich zu halten.

Dank des engagierten Einsatzes vieler Mitarbeiter*innen der Lehrenden konnten an vielen Stellen flexible und kreative Lösungen gefunden und umgesetzt werden. So ist etwa für die Prüfungen in diesem Semester eine großzügige Freiversuchsregelung verabschiedet worden: Prüfungen, die zwischen dem 01.04.2020 und dem 30.09.2020 abgelegt und nicht bestanden werden, gelten demnach als nicht unternommen.

Die vernetzten Beratungs- und Unterstützungsangebote von zentralen und dezentralen universitären Einrichtungen und externen Partner*innen im sozialen und psychologischen Bereich konnten auch unter den unter den gegebenen Umständen weitgehend aufrechterhalten werden. Weiterhin bietet die WiSo-Fakultät individuelle Studien- und Karriereberatung online an Die Fakultät wird weiterhin ihre Verantwortung für ihre Studierenden bewusst wahrnehmen. Unseren Studierenden einen möglichst reibungslosen Ablauf ihres Studiums zu ermöglichen, steht auch im kommenden Semester im Mittelpunkt unseres Handelns.