Qualitätsmanagement
Das Qualitätsmanagement an der WiSo-Fakultät ist in die drei zeitlich aufeinander folgende und mit einander verschränkte Teilprozesse untereilt: Datenerhebung & Programmverwaltung, Programmevaluation und Portfolio Management. Es beinhaltet unter anderem die Programmadministration, regelmäßige Reviews der Studiengänge sowie eine Reflexion des Programmportfolios.
Qualitätssicherungs-Prozess
1) Datenerhebung & Programmverwaltung
Dieser Teil wird durch die verschiedenen Maßnahmen zur Datenerhebung sowie die laufende Verwaltung der Programme bestimmt. Die verschiedenen Aktivitäten finden in unterschiedlichen Abständen statt (monatlich, (halb-)jährlich).
Runder Tisch
Der monatliche Runde Tisch mit der Fachschaft, der vom Team des Programm- und Qualitätsmanagements durchgeführt werden, bietet die Möglichkeit, direktes Feedback von den Studierenden zu aktuellen Fragen der Umsetzung der Studiengänge zu erhalten. Die Diskussionen führen oft zu schnellen Lösungen oder beleuchten strukturelle Probleme, die vom Studienbeirat und/oder der Engeren Fakultät aufgegriffen werden können. Häufig findet das Programm- und Qualitätsmanagement ad hoc eine Lösung für die von den Studierenden angesprochenen Probleme.
Routine-Monitoring der Lehrplanumsetzung
Das Team für Studiengangs- und Qualitätsmanagement stellt jedes Semester sicher, dass der Studiengang so durchgeführt wird, wie es in der Prüfungsordnung festgelegt ist. Außerdem achtet es auf zeitliche Überschneidungen, prüft Nachfrage und Angebot von Lehrveranstaltungen und stellt den empfohlenen Studienverlaufsplan sicher.
Evaluierung der Lehre
Um die Qualität des Lehrangebots zu sichern, betreibt die Fakultät ein Lehrevaluationssystem, das vom WiSo-Evaluationszentrum verwaltet wird. Die Fakultät bietet den Studierenden die Möglichkeit, jedes Modul in einem ganzheitlichen Ansatz zu bewerten, der alle Lehrveranstaltungen eines Moduls (z.B. Vorlesungen, Übungen oder Tutorien) und mehrere Dimensionen, u.a. die Lehrinhalte und das Auftreten der Dozierenden, umfasst. Der Umfang beträgt bis zu 900 Befragungen pro Semester, ca. 1800 Befragungen pro Jahr. Wegen der Aussicht auf höhere Rücklaufquoten setzte die Fakultät früher Stift- und Papierfragebögen ein, die die Studierenden in der letzten Vorlesung des Semesters ausfüllen sollten. Der Fakultätsentwicklungsplan sah die Einführung von Online-Befragungen für Ende 2020 vor, aufgrund der Pandemie konnte der Fachbereich die Online-Fragebögen jedoch bereits zum Ende des Sommersemesters 2020 einsetzen. Da die Universität ein integriertes Qualitätssicherungssystem implementiert, wurden die Fragebögen zur Lehre vereinheitlicht und im Jahr 2021 ebenfalls aktualisiert. Die Fakultät führt ein Pilotprojekt durch und verwendete den neuen Fragebogen im Wintersemester 2021/22. Im Sommersemester 2022 wird der neue Fragebogen für alle Lehrevaluationen an der Fakultät eingesetzt.
Alle Lehrveranstaltungsdaten für die Umfragen werden aus dem Campus Management System entnommen und dann manuell über eine Excel-Tabelle verarbeitet, um die Daten in EvaSys zu importieren, wo die Umfragen erstellt werden und jede Veranstaltung mit einem entsprechenden Fragebogen verknüpft wird. Mittelfristig wurde eine Schnittstelle zwischen dem CMS und EvaSys getestet, um die manuelle Bearbeitung zu ersetzen. Die Lehrveranstaltungen werden einem hauptverantwortlichen Dozierenden zugewiesen (ca. 300 pro Semester). Die Dozierenden erhalten per E-Mail einen Link und QR-Code zur Umfrage und werden gebeten, den Link z.B. in ihre PowerPoint-Folien etc. einzufügen, damit die Studierenden die Umfrage während der Lehrveranstaltung ausfüllen können. Auf diese Weise wird eine höhere Rücklaufquote gewährleistet. Die (anonymisierten) Ergebnisse werden nach jedem Semester online auf der Website des WiSo-Evaluationszentrums veröffentlicht. Auf Wunsch erhalten die Dozierenden auch eine ausführliche individuelle Beurteilung der Qualität ihrer Lehre durch Experten des Zentrums für Hochschuldidaktik (Humanwissenschaftliche Fakultät), das über einen großen Erfahrungsschatz bei der Verbesserung von Lehrmaterialien verfügt.
Die Kandidat*innen für den Junior Teaching Award werden auf der Grundlage der Gesamtnoten in jedem Semester ausgewählt. Der Studienbeirat nominiert jedes Semester zwei Preisträger*innen (eine*n für Lehrveranstaltungen mit weniger als 50 Studierenden und eine*n für größere Lehrveranstaltungen), die bei der Abschlussfeier mit dem Junior Teaching Award ausgezeichnet werden.
Darüber hinaus wird aus den Gesamtnoten eine Semesterübersicht für den Dekan erstellt. Die Lehrveranstaltungen sind nach Lehrveranstaltungstyp (Vorlesungen, Tutorien usw.) und Unterrichtssprache (Deutsch oder Englisch) geordnet und werden ebenfalls in aufsteigender Reihenfolge der Noten dargestellt. Darüber hinaus haben der*die Akademische Direktor*in und der*die Programmdirektor*in Zugang zu allen Lehrveranstaltungsbewertungen der ersten Semester ihres jeweiligen Studiengangs. In naher Zukunft werden diese Zugang zu allen Lehrveranstaltungsbewertungen erhalten, um einen ganzheitlichen Überblick über die Lehrqualität ihres jeweiligen Studiengangs zu gewinnen.
Evaluierung des Zulassungsverfahrens
Nach Abschluss eines jeden Zulassungsverfahrens wertet das Zulassungsmanagement das vergangene Verfahren aus, um die Verwaltung des Zulassungsverfahrens zu verbessern. Darüber hinaus nimmt das Zulassungsmanagement die Zulassungskriterien unter die Lupe und bespricht mit den Studiengangs- und Programmdirektor*innen möglichen Handlungsbedarf.
Studierendenbefragung
Um die Stärken und Schwächen eines jeden Studiengangs systematisch zu ermitteln, wird alle zwei Jahre der gesamte Jahrgang eines Studiengangs zur Teilnahme an der Studierendenbefragung eingeladen. Diese Befragung orientiert sich an den Qualitätskriterien, die die Universität für ihr Qualitätssicherungssystem geschaffen hat, wie bspw. Inhalte, Kompetenzen, Relevanz und Praxisbezug, digitale Lehre, Prüfungsverfahren, Arbeitsbelastung, Studienbedingungen und -organisation, Studiendauer, studienbezogene Auslandsaufenthalte, Ausstattung, Beratung und Betreuung, persönliche Studiensituation und Gesamtbeurteilung.
Graduiertenbefragung
Die Graduiertenbefragung wird seit 2008 systematisch durchgeführt. Die Absolvent*innen werden ein Jahr nach ihrem Abschluss befragt, um Informationen über ihre berufliche Entwicklung und ihre Berufserfahrung zu sammeln. Um die kausalen Faktoren zu ermitteln, die den subjektiven und objektiven "Beschäftigungserfolg" der Absolvent*innen der Fakultät erklären, berücksichtigt die Fakultät eine Reihe unabhängiger Variablen, darunter soziodemografische und bildungsbezogene Faktoren. Darüber hinaus enthalten die Graduiertenbefragungen Fragen zu den während des Studiums erworbenen Kompetenzen und Fähigkeiten, die es der Fakultät ermöglichen, ihren Erfolg bei der Vermittlung dieser Kompetenzen an ihre Studierenden zu bewerten.
2) Programm-Evaluation
Qualitätskonferenz
Alle zwei Jahre wird die so genannte Qualitätskonferenz für jeden Studiengang durchgeführt. Es werden alle relevanten Stakeholder eingeladen. Der Kennzahlenbericht, die KPIs (Key Performance Indicators) der Fakultät sowie die Studierendenbefragung und alle anderen Teile der Datenerhebung bilden die Grundlage für die Diskussion über die Leistung des Studiengangs. Die Kriterien, die der Studierendenbefragung zugrunde liegen und die auch die Diskussion der Qualitätskonferenz strukturieren, sind im Leitbild Studium und Lehre der Universität niedergeschrieben. Ziel der Qualitätskonferenz ist die kontinuierliche Verbesserung der Studiengänge unter Beteiligung aller relevanten Akteure. Die Qualitätskonferenz führt zu Handlungsempfehlungen, wenn Defizite festgestellt werden. Die Empfehlungen werden protokolliert und nach einem bestimmten Zeitraum (je nach Ausprägung der Empfehlung) überprüft.
3) Portfolio-Management
Der dritte Teil des Qualitätssicherungssystems führt zu einer Gesamtbetrachtung des Portfolios. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Schlüsselaspekten, die die Kohärenz der Programme, die Entwicklungen in Forschung und Praxis in den jeweiligen Disziplinen, die Verfügbarkeit von Personal und materieller Ressourcen sowie die Veränderungen der Nachfrage und Erwartungen der Arbeitgeber betreffen. Um Faktoren zu ermitteln, die den Studienfortschritt beschleunigen oder behindern, werden Methoden der Quer- und Längsschnittanalyse eingesetzt. Legen die Ergebnisse nahe, dass ein neuer Studiengang implementiert werden sollte, wird ein interner Programm-Designprozess von der Fakultät durchgeführt.
Internationale & interne Akkreditierungen
Der Prozess des Portfoliomanagements ist systematisch mit den Zyklen der nationalen (Re-)Akkreditierung verknüpft, die alle 5-7 Jahre stattfinden. Die Überprüfung des Portfolios wird vor Beginn des Reakkreditierungsverfahrens durchgeführt. Ein entscheidender Teil des Reakkreditierungsprozesses sind die so genannten Qualitätsdialoge, in denen die Hochschule die hohe Qualität des Studiengangs durch die Vorlage aller relevanten Unterlagen darstellt. Auf der Grundlage dieser Unterlagen werden externe Experten als kritische Freunde eingeladen, um den hohen Standard unseres Qualitätsverständnisses für die Programme zu gewährleisten. Die Programme der Schule wurden für sieben Jahre reakkreditiert, beginnend im Jahr 2015/2016, basierend auf den vorgestellten Bewertungsverfahren. Derzeit bereiten sich die Studiengänge der Hochschule auf die bevorstehenden Reakkreditierungen im Rahmen des institutionellen Akkreditierungsverfahrens der Universitäten vor, das die nationalen Programmakkreditierungen ersetzt. Da die Hochschule Mitglied der CEMS-Allianz ist, nimmt sie auch am Peer-Review-Verfahren teil.